Startseite > Eigen(artig)e Gedanken, Fremde Federn > MEIN GOTT, ICH LEBE NOCH

MEIN GOTT, ICH LEBE NOCH

Vielen Generationen von jungen Männern ist das bereits widerfahren. Erstaunlich schnell wird jedes Mal vergessen. Erinnern wir uns und versuchen wir, unsere Kinder zu schützen. Ja, unbedingt !!!

denkbonus

Was ich erlebt habe, war entsetzlich. Über Monate hinweg war ich gefangen im Kessel von Debalzewo

make love - not warEs war kalt. Die Nächte rückten uns schwer zuleibe mit wenigstens minus zwölf Grad. Der andauernde Artilleriebeschuss hat uns alle entsetzlich zermürbt. Rings herum um mich zersplitterte Knochen, zerfetztes Fleisch und verstümmelte Glieder. Die Schreie der Verwundeten dauerten mitunter tagelang an. So viele tote Augen starten gen Himmel. Ich habe sie beneidet. Was sehr schlimm war, das waren meine Füße. Drei Wochen lang konnte ich sie nicht ausziehen, meine Stiefel. Die Feuchtigkeit begann hindurch zu sickern und seither schmerzt jede kleinste Bewegung oder Berührung meiner Füße. Sie sind blaurot und übersäht mit Schwären.

Ursprünglichen Post anzeigen 480 weitere Wörter

  1. marian w. s.
    20. Februar 2015 um 21:28

    Alle wünschen sich nichts mehr als Frieden. Doch man hat den Anschein, dass Menschen irgendwie nicht friedlich miteinander leben können. Warum? Keiner weiß die Antwort. Oder doch?

    Like

    • 20. Februar 2015 um 21:36

      Menschen können schon in Frieden sein miteinander … 😉
      Es ist immer wieder dieselbe Sorte von Un-Menschen, die zum Krieg hetzen, um daran zu verdienen und zu herrschen.

      Like

      • marian w. s.
        20. Februar 2015 um 23:13

        Da hast du wohl recht.

        Like

  2. 20. Februar 2015 um 21:41

    Zum Glück muss ich nicht ewig auf diesem primitiven Planeten verharren. 🙂

    Like

  3. 20. Februar 2015 um 21:52

    Das Gutheißen von Krieg und allem, was damit einhergeht, beginnt oft im Kleinen. Intoleranz und Fremdenhass sind der perfekte Nährboden für kriegerische Gedanken.

    Für mich gibt es keinen gerechten Krieg, so wie es keine positive Art von Gewalt gibt. Andere Menschen würden „dem Feind“ schon gern mal ordentlich an den Karren pissen wollen. Keine Argumente mehr? So ziehen sie in den Krieg.

    Übrigens, Bilder mit heroischen Männern und ihren in den Himmel gereckten Säbeln wirken auf den geneigten Leser alles andere als friedliebend. 😉

    Like

    • 20. Februar 2015 um 22:05

      Sollen sie auch. Kennt man die Vergangenheit … Blabla … Ich mag dieses tumbe Verurteilen all derer, die nachdenken … nicht. Bevor sie zu Ende denken konnten, wurden sie bereits von den immer ‚Richtigen‘ kategorisiert. Mir fällt auf, dass die, die am lautesten nach Toleranz rufen, zuallererst mal gar nichts tolerieren, außer den eigenen Gewissheiten … 😉

      Like

      • 20. Februar 2015 um 22:31

        Im Übrigen ist mir durchaus bewusst, dass Bismarck der Prototyp des heutigen Berufspolitikers war. Ein Unsympath, dessen Kapital darin bestand, seine Gegner unter den Tisch zu saufen …

        Like

  1. No trackbacks yet.

Hinterlasse einen Kommentar